GmbH Gesellschaftszweck – Unternehmensgegenstand: Schwimmbad Geschichte Arten von Bädern Aspekte der Infrastruktur Navigationsmenü aus Halle
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Hallenbad in einem Hotel
Schwimmbäder dienen der Erholung und der sportlichen Betätigung im, am und unter Wasser. Hauptbestandteil eines Schwimmbades sind Schwimmbecken zum Baden und Schwimmen. Darum gruppieren sich Umkleide- und Duschräume sowie Sitz- und Liegemöglichkeiten. Andere Einrichtungen im Bereich Wellness können das Angebot ergänzen. Für die meisten öffentlichen Schwimmbäder werden Eintrittsgelder erhoben. Als teilweise kostenlose Alternative werden vor allem im Sommer Badeseen genutzt. Private Schwimmbäder sind meist kleiner und haben oft nur ein Schwimmbecken. Eine andere Art von Badeanstalten waren früher die Volksbäder als Möglichkeit zur regelmäÃÂigen Körperpflege.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Arten von Bädern
2.1 Freibad (Wildbad, Naturbad)
2.2 Hallenbad, Allwetterbad
2.3 Sportbad
2.4 Stadtbad, Volksbad
2.5 Thermalbad, Mineralbad, Solebad, Moorbad, u. a.
2.6 Freizeitbad, Spa
2.7 Erlebnisbad, Wasserpark
3 Aspekte der Infrastruktur
3.1 Aufsichtspersonal
3.2 Wasseraufbereitung
3.3 Beckeneinströmung, Auslauf, Beckenmaterial
3.4 Hygiene
3.5 Elektrische Anlagen
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geschichte
Siehe auch: Badekultur
Das Stadtbad in der Oderberger StraÃÂe in Berlin von 1900 (heute Veranstaltungsraum, Foto 2005)
Schwimmbäder hatten schon die antiken Griechen. Die Römer entwickelten die Badekultur der Griechen weiter und errichteten in ganz Europa Thermen. 305 v. Chr. besaàRom die erste groÃÂe Wasserleitung (Aqua Appia), und zu dieser Zeit wurde bereits ein öffentliches Bad eingerichtet. Im 4. Jahrhundert hatte allein Rom zirka 900 öffentliche Bäder. Angehörige aller Klassen besuchten die öffentlichen römischen Bäder; für Arme gab es auch kostenlose Badestuben. Im Mittelalter standen in sogenannten Badehäusern mit Wasser gefüllte Wannen bereit. Hierbei stand der hygienische Aspekt im Schatten der Seuchen im Vordergrund. Mit der Einführung von Kurbädern erlebte die erholende und heilende Wirkung des Wassers eine Renaissance. Heute wird vor allem zwischen Freizeit-, Kur- und Sportbädern unterschieden, die mit dem jeweiligen Zusatzangebot eine bestimmte Zielgruppe ansprechen.
Arten von Bädern
Grundlegend muss man zwischen Bädern unterscheiden, die nur von einem Haushalt genutzt werden und öffentlichen Bädern. ÃÂffentliche Bäder, wozu auch kleine Hotelbäder oder Becken von Fitness- oder Saunaclubs zählen, unterliegen der ÃÂberwachung durch die Gesundheitsämter. Als Grundlage für die Errichtung werden in Deutschland meist die DIN 19643 und die KOK-Richtlinien hergenommen.
Weiterhin gliedert man Bäder heutzutage nach ihrer Anlage und ihrem Verwendungszweck.
Freibad (Wildbad, Naturbad)
Freibad in Grins
Naturbad Pulvermaar in der Vulkaneifel
â Hauptartikel: Freibad
Die zweitälteste Form von Badekultur ist das Freibad, auch Wildbad. Es ist nicht überdacht und kann an/in stehenden Gewässern (Badesee) oder flieÃÂenden Gewässern (Flussschwimmbad) angelegt sein, auch an Thermalquellen. Eine besondere Form des Freibads ist der Schwimmteich (Schwimm- und Badeteich), nicht zu verwechseln mit einem Naturbad, das aus der abgegrenzten Fläche eines Badegewässers besteht. Ein Strandbad grenzt sich von dem allem noch dadurch ab, dass das Ufer, der Strand, aus Sand besteht. Wildbad ist historisch verbreitet gewesen, Naturbad ist heute üblicher, um naturbelassenere Badestellen zu benennen.
Hallenbad, Allwetterbad
Kölner Agrippabad mit Innen- und AuÃÂenbecken
â Hauptartikel: Hallenbad und Allwetterbad
Ein Hallenbad ist in geschlossenen Räumen angelegt und dadurch ganzjährig unabhängig von der Witterung nutzbar. Ein Allwetterbad eignet sich ausdrücklich bei gutem und schlechtem Wetter. Die einfachste Möglichkeit ist die parallele Errichtung eines Freibades neben einem Hallenbad. AuÃÂen- und Innenbereich sind oft mittels einer durchschwimmbaren Schleuse verbunden. Technisch anspruchsvoller sind bewegliche Konstruktionen wie Cabriodächer, Teleskophallen und Kuppeldächer. Um Freibäder ganzjährig zu nutzen, kann saisonal eine Traglufthalle über dem Schwimmbecken errichtet werden, wodurch sie zum Hallenbad werden.
Sportbad
Sportbad
Viele Schwimmbäder eignen sich aufgrund ihrer Bauform und der Auslegung für die Erholung nicht zum sportlichen Schwimmen. Bäder mit Schwimmbecken, die für den Schwimmsport ausgelegt sind, richten sich nach den Standards der FINA und werden dann explizit als Sportbad bezeichnet.
Siehe auch:
Schwimmsportzentrum (auch nicht öffentliche Trainingszentren)
Schwimmbecken bei den Olympischen Spielen
Stadtbad, Volksbad
â Hauptartikel: Kommunale Badeanstalt und Volksbad
Der mittlerweile eher antiquierte Begriff Stadtbad oder Städtische Badeanstalt bezeichnet ein Schwimmbad, das sich im Besitz der jeweiligen Gemeinde oder Stadt befindet und nicht einem Schwimmverein angehört oder anderweitig privat ist. Der Ausdruck datiert ins spätere 19. Jahrhundert, als Hygiene zum öffentlichen Anliegen wurde. In Abgrenzung zu gewerblichen Kurbädern der höheren Stände war sie tatsächlich ursprünglich als reine Körperreinigungsanstalt mit Dusch- oder Wannenbädern konzipiert, die vor allem Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit zu regelmäÃÂiger Körperpflege bieten sollte, um den Mangel von Bademöglichkeiten in den Wohnungen (Substandard) zu kompensieren: Dazu steht auch der Ausdruck Volksbad. Heute sind die Bezeichnungen nur mehr eine Frage des Betreibers und der Tradition.
Thermalbad, Mineralbad, Solebad, Moorbad, u. a.
Thermalbad
Ein Mineralbad nutzt natürliche Mineralquellen (Quellen mit besonderem Gehalt an therapeutisch wirksamen Stoffen), oder seltener künstlich so produziertes Badewasser.
Bäder mit warmem Wasser aus warmen Thermalquellen bezeichnen sich gerne in Anlehnung an die römische Badekultur als Therme oder Thermalbad. An natürlichen Vorkommen vulkanischen Ursprungs sind diese die ältesten Bäder. Die meisten Thermalbäder sind auch Mineralbäder. An der Küste gibt es auch Meerwasserthermen.
Bei Verwendung von Salzwasser (Sole) anstelle von aufbereitetem Trinkwasser spricht man von Solebad: Bei Solebädern unterscheidet man entsprechend Bäder mit natürlicher Sole, entweder aus eigenen Quellen oder per Tankwagen ins Bad gebracht, und künstlicher Sole, die im Bad aus trockenem Salz angesetzt wird. Eine andere Form ist etwa das Schwefelbad.
Entsprechend den Mineralquellen spricht man bei Moorwasser von Moorbad. Hier werden meist natürliche Torfbestände genutzt.
Bei diesen Badeanlagen ist der ÃÂbergang zum Heilbad flieÃÂend und liegt darin, ob der Fokus auf medizinischen oder Wellness- und Freizeitaktivitäten liegt.
Freizeitbad, Spa
Freibad des Széchenyi-Heilbades in Budapest
Die Bezeichnungen Freizeitbad oder SpaÃÂbad kennzeichnen Bäder, die hauptsächlich auf die Erholung und den Spaàder Badegäste ausgelegt sind.
Die Bezeichnung Freizeitbad selbst bezieht sich auf Hallen-, Frei- oder Kombibäder, bei denen die freizeitsportliche Betätigung im Vordergrund steht, d. h., dass sie zumindest ein 25-m-Sportbecken besitzen, oft einen Strömungskanal und kleinere Sprungtürme. Sie enthalten meist zusätzliche auÃÂergewöhnliche Becken: Whirlpools, Wasserattraktionen wie Strömungskanal, Sprudelliegen, Nackenduschen, Massagedüsen, Wasserfall etc. Des Weiteren sind in Erlebnisbädern häufig ausgedehnte Ruhezonen, groÃÂe Saunalandschaften und grundlegende Gastronomie zu finden. Hier ist die Grenze zum Spa des Tourismus flieÃÂend und bezieht sich eher auf die öffentliche Zugänglichkeit.
Erlebnisbad, Wasserpark
Das Erlebnisbad unterscheidet sich vom Freizeitbad dadurch, dass das Schwimmen eher nebensächlich ist, oftmals nicht einmal ein Sport- oder Sprungbecken vorhanden sind. Wichtig sind hier die SpaÃÂelemente wie diverse Röhren- oder Breitrutschen oder Wildwasserkanäle, Wellenbecken (Wellenbad), Abenteuerbecken. Der Schwerpunkt beim Erlebnisbad liegt also auf dem einmaligen Badeerlebnis und trägt dem offensichtlichen Wunsch der heutigen Badenden nach mehr Action und Erlebnis Rechnung. Dazu steht auch der moderne Ausdruck Wasserpark oder Wassererlebnispark im Sinne Freizeitpark mit Fokus auf Baden. Auch bessere Gastronomie und weiteres Freizeitangebot im Sinne eines umfassenden Ganztagserlebnisses ist verbreitet.
Aspekte der Infrastruktur
Aufsichtspersonal
Schwimmbäder müssen durchwegs von entsprechend qualifiziertem Personal beaufsichtigt werden.[1]
Diese sorgen im öffentlichen Schwimmbad für die Betriebsaufsicht und die Beaufsichtigung des Badebetriebes, aber auch für das Wohl der Gäste. Die Fachkräfte kümmern sich um Wasseraufbereitung und Hygiene, ÃÂberwachung der technischen Anlagen, Einhaltung der Haus- und Badeordnung und Erste Hilfe, Personalführung, Kasse und Finanzen etc.
Die entsprechenden Fachkräfte heiÃÂen in Deutschland Meister für Bäderbetriebe und Fachangestellte für Bäderbetriebe und Rettungsschwimmer, in der Schweiz Badmeister und in ÃÂsterreich Bademeister.
Wasseraufbereitung
Badewasser muss gesund sein. Keimfreiheit, Hautverträglichkeit und klare Sicht sollten durch die Wasseraufbereitung erreicht werden. Trotzdem können eine Reihe von Krankheiten durch den Besuch von Schwimmbädern ausgelöst werden.[2] Zusätzlich muss ständig eine geringe Aktivchlormenge im Becken vorhanden sein, um Keime und Mikroorganismen abzutöten.
Beckeneinströmung, Auslauf, Beckenmaterial
Das rücklaufende Wasser wird gefiltert und bedarfsgerecht mit Desinfektionsmittel, zumeist Chlor, sowie sauren oder basischen Chemikalien zum Neutralstellen des pH-Werts versetzt, um wieder dem Becken zuzulaufen.
Aufgabe der Beckeneinströmung ist es, das Zulaufwasser schnell und gleichmäÃÂig an jede Stelle im Becken zu bringen und strömungsgetragene Schmutzstoffe zügig aus dem Becken zu entfernen. Nach heutiger Normung muss das eingeströmte Wasser komplett über die ÃÂberlaufrinne abflieÃÂen, um eine optimale Oberflächenreinigung zu erreichen.
Zumindest beim etwa wöchentlich durchgeführten Tauschen der gesamten Wassermenge unter Entleerung eines Beckens werden die Abläufe an Tiefstellen im Boden genutzt. Diese Abläufe sind heute oft als kaum wahrnehmbare Schlitze ausgebildet. Wahrnehmungspsychologisch wird so ein “schwarzes Loch” vermieden, allerdings physikalisch tatsächlich somit die Sogwirkung auf z. B. darauf stehende FüÃÂe auf kaum spürbar reduziert.[3]
ÃÂberlaufrinnen waren ursprünglich in die 20âÂÂ30 cm über die Wasseroberfläche hochstehenden Beckenbegrenzungswände eingelassen. Ab etwa 1980 setzten sich über Neubauten Rinnen durch, die im horizontalen Bereich des Beckenrands eingelassen und mit rollbaren Rosten aus trittgriffigen Kunststoffstegen begehbar abgedeckt sind.
Als Beckenmaterial folgten auf lackierten Beton, keramische Fliesen (zuerst mit Fugen aus Zement, dann Epoxidharz), und zuletzt geschweisstes NiRo-Stahlblech. Immer bedarf es einer Stützkonstruktion hinter der wasserdichten Haut um die Kräfte des Wasserdrucks aufzunehmen.
Hygiene
Bahnbenutzung zur Vermeidung von Ansteckung durch Tröpfcheninfektion im Becken
Hygiene und Sauberkeit in Duschen, Toiletten, Umkleideräumen, Kiosk, Küche und Restaurant, auf Wegen und Liegewiesen sind Voraussetzung für einen gesunden Badebetrieb. Dazu gehört auch die Abfallwirtschaft. In der Zeit der Covid-19-Pandemie wurden für Schwimmbäder spezielle Baderegeln geschaffen, um Ansteckungen zu vermeiden.[4][5]
Elektrische Anlagen
Elektrische Anlagen und Einrichtungen gefährden Menschen in Bereichen von Wasserbecken mehr als in sonst üblicher trockener Umgebung. Wegen des höheren Risikos der feuchten und nassen Umgebungsbedingungen gelten besondere Anforderungen. Sie sind Gegenstand der Norm/Sicherheitsbestimmung DIN VDE 0100-702.[6]
Literatur
KOK-Richtlinien für den Bäderbau; Koordinierungskreis Bäder (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Deutscher Schwimmverband e. V., Deutscher Sportbund e. V.)
Werner Hörmann, Heinz Nienhaus, Bernd Schröder: Errichten von Niederspannungsanlagen in feuchter oder nasser Umgebung sowie im Freien, in Bereichen von Schwimmbädern, Springbrunnen oder Wasserbecken. VDE-Schriftenreihe Band 67B, VDE-Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-8007-2772-8.
Weblinks
Wiktionary: Schwimmbad â Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÃÂbersetzungen
Commons: Badeanstalten â Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. â Deutscher Fach- und Interessenverband für Planer, Hersteller und Betreiber von öffentlichen Bädern
Pool-Magazin Online â Hintergrundwissen und Fachartikel zur Schwimmbadtechnik
Vorlesung über Badewasserhygiene (PDF; 672 kB)
Einzelnachweise
â In Deutschland beispielsweise nach der DGfdB-Richtlinie 94.05 Verkehrssicherungs- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Bädern während des Badebetriebes.
â J. Prucha: Bäder, S. Carlson zitierend, in K. Höll: Wasser, Verlag de Gruyter, Berlin, 1979, S. 261 (link.springer.com).
â Anm. In betonierten Becken aus den 1950er-Jahren mit quadratischem Gully ist es in ÃÂsterreich zweimal zu Unfällen gekommen. Das Entleeren des Beckens begann schon gegen Ende der Badezeit das Ablaufgitter wurde zum Zweck schnelleren Ablaufens herausgehoben und ein kleines Kind im seichten Restwasser spielend übersehen und wurde in den Ablauf gezogen.
â Coronavirus – Umgang im öffentlichen Badebetrieb
â Kontrolle der Abstände
â Werner Hörmann, Heinz Nienhaus, Bernd Schröder: Errichten von Niederspannungsanlagen in feuchter oder nasser Umgebung sowie im Freien, in Bereichen von Schwimmbädern, Springbrunnen oder Wasserbecken. VDE-Schriftenreihe Band 67B, VDE-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-8007-2772-8
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4140692-8 (OGND, AKS) | LCCN: sh85131230
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